Welche Bodenbeläge eignen sich am besten für feuchte Räume?
Welche Bodenbeläge sind die richtige Wahl für Räume mit erhöhter Luftfeuchtigkeit – etwa ausgebaute Kellerräume oder Garagen, die als Abstellräume oder Werkstätten genutzt werden? Und auf welche Beläge sollte man in solchen Fällen besser ganz verzichten?
Feuchtigkeit in Wohnräumen bedeutet nicht zwangsläufig das Vorhandensein von stehendem Wasser. In diesem Beitrag geht es daher nicht um Böden in Badezimmern oder auf Terrassen, sondern um Räume mit erhöhter Luftfeuchte. Besonders in umgenutzten Kellern kann die Feuchtigkeit durch aufsteigende Nässe, Kondenswasser oder eine mangelhafte Abdichtung entstehen.
Gerade in solchen Situationen ist die Wahl des passenden Bodenbelags nicht nur aus optischen, sondern auch aus funktionalen und gesundheitlichen Gründen entscheidend. Einige Materialien kommen mit Feuchtigkeit gut zurecht, während andere das Problem sogar verschärfen können.
Wenn der Boden atmen darf: mineralische Beläge
In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit – insbesondere bei unzureichender Abdichtung – sind mineralische, dampfdiffusionsoffene Bodenbeläge empfehlenswert. Polierter oder geschliffener Beton sowie Mikrozement sind hier äußerst praktisch.
Diese Beläge nehmen keine Feuchtigkeit auf, sind schimmelresistent und können bei entsprechender Oberflächenbehandlung (z. B. Imprägnierung oder Versiegelung) dauerhaft gegen Feuchte geschützt werden. Ein weiterer Vorteil: Sie sind fugenlos, was die Feuchtigkeitsaufnahme zusätzlich reduziert.
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Auch keramische Fliesen eignen sich gut, vorausgesetzt sie werden fachgerecht verlegt – mit geeignetem Kleber und einer feuchtigkeitsresistenten Fugenmasse. Zwar sind sie nicht dampfdiffusionsoffen, aber ihre Wasserbeständigkeit macht sie ideal für feuchte Räume, solange sich unter der Fliese keine Feuchtigkeit ansammelt.
Vinyl als pragmatische Lösung
Vinylböden gelten als praktikable Lösung für Räume mit erhöhter Feuchtigkeit. Allerdings ist nicht jeder Vinylbelag gleich. Besonders geeignet ist vollflächig verklebtes, wasserfestes Vinyl (z. B. LVT). Klicksysteme hingegen bergen ein höheres Risiko: Bei Feuchtigkeitsstau unter dem Boden kann sich der Belag anheben oder verformen.
Wichtig ist hier vor allem, dass die Verlegung auf einem absolut trockenen, ebenen Untergrund erfolgt. Andernfalls kann es zu Wellenbildung, Ablösungen oder Schimmel zwischen den Schichten kommen.
Welche Beläge man besser vermeiden sollte
Bei dauerhaft hoher Feuchtigkeit oder periodisch aufsteigender Bodenfeuchte sind Holzböden, Parkett oder Laminat keine gute Wahl. Auch wenn manche Hersteller eine gewisse Feuchteresistenz angeben, enthalten viele dieser Produkte eine MDF- oder HDF-Trägerschicht, die empfindlich auf Nässe reagiert. Im Laufe der Zeit kann es zu Aufquellen, Verziehen oder Ablösen der Deckschicht kommen.

Teppichböden und Auslegeware sind ebenso problematisch, da sie Feuchtigkeit speichern und Schimmelbildung sowie unangenehme Gerüche begünstigen.
Das Gleiche gilt für Böden aus Kork. Generell gilt: Alles, was natürlichen Ursprungs ist – also Holz, Kork, Wolle oder Baumwolle – ist in dauerhaft feuchten Räumen nicht ideal und kann zur Geruchsbildung beitragen.
Fertigparkett ist keine Lösung für feuchte Räume
Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass Fertigparkett besser für feuchte Räume geeignet sei als Massivparkett. Zwar besteht dieser aus mehreren kreuzweise verleimten Schichten, was ihn formstabiler macht – doch auch dieser Belag kann langfristig durch Feuchtigkeit Schaden nehmen. Schimmelbildung, schwarze Flecken oder Ablösungen sind auch hier nicht ausgeschlossen.
Zusätzliche Tipps für feuchte Räume
Unabhängig vom gewählten Bodenbelag sollte man versuchen, die Luftfeuchtigkeit im Raum aktiv zu senken. Möglich ist das durch zusätzliche Abdichtungen, bessere Belüftung oder den Einsatz von Luftentfeuchtern. Auch vorbereitende Maßnahmen wie Bodennivellierung und der Einbau einer Dampfbremse tragen dazu bei, die Lebensdauer des Belags zu verlängern und Schäden zu vermeiden.