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Die besten Materialien zur Schalldämmung

Lärm kann in Wohn- und Gewerbegebäuden, insbesondere in städtischen Gebieten, ein großes Problem darstellen. Egal, ob Sie das Eindringen von Außengeräuschen verhindern oder den Nachhall in einem Raum reduzieren möchten – die Wahl der richtigen Schalldämmmaterialien ist entscheidend.

Auf dem deutschen Markt gibt es verschiedene Materialien zur Schalldämmung, die jeweils ihre eigenen Eigenschaften, Vorteile und Einschränkungen haben.

Steinwolle

Steinwolle ist eines der effektivsten Schalldämmmaterialien, da sie eine hohe Dichte und eine faserige Struktur besitzt. Sie absorbiert Schallwellen sehr gut und ist zudem ein ausgezeichneter Wärmedämmer, was sie zu einem vielseitigen Baumaterial macht. Ein weiterer Vorteil ist ihre hohe Hitzebeständigkeit, da sie nicht brennbar und umweltfreundlich ist.

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Ein Nachteil von Steinwolle ist jedoch ihre Feuchtigkeitsaufnahme, wenn sie nicht ordnungsgemäß geschützt wird. Feuchtigkeit kann ihre Dämmeigenschaften beeinträchtigen. Wird sie jedoch sachgemäß verbaut, kann dieses Problem komplett vermieden werden. Deshalb wird Steinwolle häufig zur Fassadendämmung eingesetzt.

Neben Fassaden und Außenwänden wird Steinwolle auch häufig in Trennwänden, abgehängten Decken und Dachkonstruktionen verwendet. Sie wird zwischen Metall- oder Holzprofilen eingebaut und mit einer Dampfsperre sowie Gipskartonplatten zusätzlich geschützt. Um eine maximale Schalldämmwirkung zu erzielen, ist eine korrekte Installation erforderlich, da Fehler bei der Verarbeitung die positiven Eigenschaften der Steinwolle erheblich mindern können.

Glaswolle

Glaswolle ähnelt Steinwolle, weist jedoch eine geringere Dichte auf, wodurch sie eine etwas schwächere Schalldämmleistung bietet. Sie ist jedoch leichter, elastischer und lässt sich einfacher in verschiedene Konstruktionen einbauen. Aufgrund ihrer Flexibilität eignet sie sich besonders für schwer zugängliche Stellen und unregelmäßige Formen in Trennwänden.

Wie Steinwolle ist auch Glaswolle nicht brennbar und bietet eine solide Wärmedämmung. Allerdings kann der bei der Verarbeitung entstehende Staub Haut- und Atemwegsreizungen verursachen, weshalb beim Einbau eine geeignete Schutzausrüstung erforderlich ist. Glaswolle wird häufig in Trennwänden, abgehängten Decken und Dachkonstruktionen verwendet, wobei sie zwischen tragenden Profilen installiert und mit Gipskartonplatten abgedeckt wird.

Sowohl bei Stein- als auch bei Glaswolle ist es wichtig, die Installationsvorschriften genau zu befolgen, um späterem Staubaustritt durch Materialzersetzung vorzubeugen und gesundheitliche Risiken für die Bewohner zu vermeiden.

Polyurethanschaum

Polyurethanschaum ist ein hochmodernes Material zur Schalldämmung, das in flüssiger Form aufgetragen wird und beim Aushärten eine feste, kompakte Schicht bildet, die alle Hohlräume perfekt abdichtet und den Schalldurchgang verhindert. Neben der Schalldämmung bietet es auch eine hervorragende Wärmedämmung.

Der Hauptvorteil von Polyurethanschaum ist, dass er keine zusätzlichen Träger oder Schutzschichten benötigt, wie es bei Stein- und Glaswolle der Fall ist. Das erleichtert die Verarbeitung und reduziert die Einbauzeit. Allerdings gibt es weniger Fachbetriebe, die auf die professionelle Verarbeitung dieses Materials spezialisiert sind, was die Anwendung komplizierter macht.

Zudem ist Polyurethanschaum teurer als andere Dämmmaterialien. Nach dem Auftragen ist er schwer zu entfernen oder nachträglich zu verändern, was ihn weniger flexibel macht als Mineralwolle. Polyurethanschaum wird hauptsächlich zur Wand- und Deckendämmung verwendet und mittels spezieller Sprühgeräte aufgetragen. Da diese Technik spezielle Werkzeuge und Fachkenntnisse erfordert, ist sie für Do-it-yourself-Projekte nicht geeignet.

Akustikplatten

Akustikplatten werden hauptsächlich in Räumen verwendet, in denen eine gezielte Schalldämmung erforderlich ist, wie z. B. in Musikräumen, Konferenzsälen oder Tonstudios. Sie eignen sich jedoch auch für Wohnräume wie Schlafzimmer, um Lärm aus angrenzenden Räumen zu reduzieren. Gleichzeitig minimieren sie auch die Schallausbreitung aus dem eigenen Raum nach außen.

Akustikplatten bestehen aus verschiedenen Materialien, darunter Gips, Zellulosefasern und Polyurethanschaum. Ihre Oberflächenstruktur ist speziell darauf ausgelegt, Schallwellen zu absorbieren und den Nachhall zu verringern. Ein Vorteil ist ihre optische Vielseitigkeit, da sie in unterschiedlichen Formen und Farben erhältlich sind. Allerdings sind sie oft teurer als andere Schalldämmmaterialien. Sie werden mit speziellen Halterungen oder durch Verkleben an Wänden und Decken befestigt.

Xella Fono Block

Der Xella Fono Block ist ein spezieller Porenbetonstein mit optimierten Schalldämmeigenschaften. Er wird im Mauerwerksbau verwendet und reduziert dank seiner hohen Dichte und speziellen Struktur den Schall erheblich.

Ein Vorteil dieses Materials ist die einfache Verarbeitung, da es sich wie herkömmliche Mauersteine verbauen lässt, oft ohne zusätzliche Dämmschichten. Neben der Schalldämmung bietet der Fono Block auch eine gute Wärmedämmung, allerdings ist er teurer als herkömmliche Betonsteine. Er wird vor allem in Trennwänden zwischen Wohnungen oder in Gebäuden eingesetzt, in denen eine hohe Schalldämmung erforderlich ist.

Der Fono Block ist eine ideale Lösung, wenn eine neue Wand mit exzellenten Schalldämmeigenschaften errichtet werden soll. Falls jedoch eine bereits bestehende Wand nachträglich schallisoliert werden muss, sind andere Lösungen, wie Steinwolle, oft praktikabler.