Bambusparkett – Preise, Vorteile und Nachteile
Ist der Preis von Bambusparkett ein Hindernis? Welche Vorteile und Nachteile hat Bambusparkett? Wie wird Bambusparkett hergestellt? Wie wird Bambusparkett verlegt?
Wenn man an Parkett denkt, kommen einem zunächst Buche, Esche oder Eiche in den Sinn. Doch in den letzten Jahren wird Bambusparkett auch auf dem deutschen Markt immer beliebter. Es handelt sich um einen Bodenbelag, der aus einer Pflanze hergestellt wird, die zur Familie der Gräser gehört. Trotz dieser Tatsache zeichnet sich Bambusparkett durch eine Qualität und Langlebigkeit aus, die mit den hochwertigsten Hölzern vergleichbar ist.
Weltweit wird Bambusparkett immer populärer, da der globale Trend zur Reduzierung der Abholzung von Wäldern geht. Bambus ist eine Pflanze, die sehr schnell wächst und bereits nach drei bis fünf Jahren reif zur Verarbeitung ist, während hochwertige Hölzer für Bodenbeläge oft mehr als 20 Jahre wachsen müssen.
Wie wird Bambusparkett hergestellt?
Im Gegensatz zu Parkett aus massiven oder laminierten Hölzern wird Bambusparkett ausschließlich industriell verarbeitet. Da Bambus als Pflanze nicht die Masse von großen Holzstämmen hat, können keine großen Stücke geschnitten werden.
Die Bambusstängel werden in dünne, lange Streifen oder Platten geschnitten, die die Grundlage des Parketts bilden. Die äußere Schicht des Bambus sowie die Knoten (Verdickungen) werden entfernt. Anschließend werden die Streifen in einer Lösung (oft mit Borax oder Wasserstoffperoxid) gekocht, um Verunreinigungen, Pilze und Insekten zu entfernen.
Die Streifen werden dann getrocknet, um die Feuchtigkeit zu reduzieren, was ein Reißen oder Verziehen des Materials verhindert. Danach werden die Streifen mit Klebstoffen behandelt, die sie verstärken, und je nach gewünschtem Erscheinungsbild horizontal oder vertikal geschichtet.
- Horizontale Schichtung: Bewahrt die sichtbaren Knoten und verleiht dem Parkett ein natürliches Aussehen.
- Vertikale Schichtung: Führt zu einer gleichmäßigeren und moderneren Oberfläche.
Unter hohem Druck und hoher Temperatur werden die Streifen zu dichten Platten oder Blöcken gepresst. Dieser Prozess erhöht die Festigkeit des Materials. Die Blöcke werden dann in Dielen oder Platten der gewünschten Größe geschnitten. Die Oberfläche wird geschliffen, um glatt und bereit für die Endbearbeitung zu sein. Zum Schluss werden die Dielen gefärbt oder einer thermischen Behandlung unterzogen, um dunklere Farbtöne zu erzielen. Die Oberfläche wird mit Lack, Öl oder Wachs behandelt, um die Haltbarkeit und Verschleißfestigkeit zu verbessern.

Vorteile und Nachteile von Bambusparkett
Bambusparkett, das auf diese Weise detailliert verarbeitet wird, ist eher mit laminiertem Parkett vergleichbar als mit massivem Holzparkett. Dies bedeutet, dass es weniger anfällig für Dimensionsänderungen durch Feuchtigkeit ist und auch temperaturschwankungsresistenter ist.
- Vorteile:
- Die Verarbeitung unter Druck und bei hohen Temperaturen sorgt für hohe Festigkeit und Verschleißfestigkeit.
- Bereits vorlackiert und geschützt, sodass kein Schleifen und Lackieren erforderlich ist.
- Umweltfreundlich, da Bambus schnell nachwächst.
- Nachteile:
- Dunkleres Bambusparkett, das durch thermische Behandlung gefärbt wird, ist etwas empfindlicher gegenüber Verschleiß.
- Obwohl es robust ist, gelten Eiche und Buche bei vielen Fachleuten als minimal widerstandsfähiger.
Wie wird Bambusparkett verlegt?
Bambusparkett wird in langen Dielen geliefert, sodass das Verlegen ähnlich wie bei Schiffsparkett ist. Das Verlegen im Fischgrätmuster ist aufgrund der Länge der Dielen nicht möglich. Um Schnittverluste zu minimieren, werden die Dielen immer parallel zur längeren Wand im Raum verlegt.
- Untergrundvorbereitung: Der Untergrund muss fest, eben und trocken sein. Bei Unebenheiten wird eine selbstnivellierende Ausgleichsmasse empfohlen.
- Kleber: Hochwertige zweikomponentige Polyurethankleber werden empfohlen. Kleber auf Wasserbasis sind nicht geeignet.
- Verlegesystem: Neben der Verklebung gibt es auch Bambusparkett mit Klick-System, das ohne Kleber verlegt werden kann.
Ist der Preis von Bambusparkett ein Hindernis?
Der Preis von Bambusparkett ist durchaus wettbewerbsfähig. Er liegt ähnlich wie bei gängigen Hölzern und ist im Vergleich zu exotischen Holzarten wie Teak oder Olive deutlich erschwinglicher.
- Eiche: 25,5 €/m² bis 30 €/m² für hochwertigere Qualitäten.
- Esche: Ab 34 €/m² für Parkett erster Klasse.
- Buche: 24 €/m² bis 42 €/m², je nach Verarbeitung.
- Amerikanischer Nussbaum: 39 €/m² bis 48 €/m².
- Bambus: Etwa 30 €/m² für karbonisierten Bambus mit hohem Glanz.
Exotische Hölzer wie Teak oder Olive sind wesentlich teurer und können bis zu 100 €/m² kosten.
Foto: Bauhaus