THEMA

Betonfarben mit Pigmenten – Vorteile, Nachteile und richtige Anwendung

Wenn es um farbigen Beton geht, denken viele zunächst an das nachträgliche Streichen oder Beschichten der Oberfläche. Eine gängige Methode ist etwa bedruckter Beton (Stampfbeton), bei dem Struktur und Farbe gleichzeitig aufgetragen werden. Doch es gibt eine deutlich langlebigere und homogenere Möglichkeit: Das Einfärben der Betonschicht bereits beim Mischen – mit sogenannten Betonpigmenten.

Diese Methode ist besonders in der Landschafts- und Dekorbauweise beliebt, da sie eine gleichmäßige Farbgebung über die gesamte Betonstruktur ermöglicht. Und vor allem: Die Farbe bleibt dauerhaft erhalten.

Was sind Betonpigmente und wie werden sie verwendet?

Betonpigmente sind meist mineralische Farbstoffe in Pulver- oder Flüssigform. Typisch sind Eisenoxidpigmente für Rot-, Braun- und Gelbtöne sowie Chromoxid für Grüntöne. Die Pigmente werden direkt in die trockene Betonmischung gegeben (Zement, Sand, Zuschlagstoffe) und anschließend mit Wasser vermengt.

So werden sie gleichmäßig in der Masse verteilt und sind später dauerhaft im Material eingebunden – selbst bei Abrieb oder Beschädigung bleibt die Farbe erhalten.

Wichtig ist die exakte Dosierung: Für gleichbleibende Farbtöne – vor allem bei größeren Flächen oder in der Produktion – sollten immer dieselben Mischverhältnisse eingehalten werden.

Vorteile von durchgefärbtem Beton

Der größte Vorteil ist die Beständigkeit der Farbe. Da die Pigmente Teil der gesamten Betonstruktur sind, kann sich die Farbe weder ablösen noch abnutzen, wie es bei oberflächlich aufgetragenen Farben häufig passiert. Selbst bei Schäden bleibt die Farbwirkung erhalten, da auch die inneren Schichten farbig sind.

Das macht pigmentierten Beton ideal für Gehwege, Terrassen, Gartenmauern oder dekorative Betonelemente im Außenbereich. Zudem ist der Beton UV-beständig, abriebfest und unempfindlich gegen Feuchtigkeit.

Welche Farben sind möglich?

Das Farbspektrum ist nicht unbegrenzt, aber praxisgerecht: Von verschiedenen Grau- und Rottönen über Terrakotta, Gelb, Braun, Grün bis Schwarz ist vieles machbar. Die Farbintensität hängt dabei nicht nur von der Pigmentmenge ab, sondern auch vom Zementtyp.

Weißzement ergibt deutlich leuchtendere Farben als herkömmlicher Grauzement – wird daher bevorzugt bei Sichtbeton oder gestalterisch anspruchsvollen Projekten eingesetzt.

Nachteile und Einschränkungen

Pigmentierter Beton ist nicht in jeder Situation ideal. Eine zu hohe Pigmentmenge kann die Betonfestigkeit negativ beeinflussen oder das Abbinden verzögern.

Außerdem ist es bei Serienproduktionen herausfordernd, exakt gleiche Farbtöne zu reproduzieren – schon geringe Abweichungen bei Wasseranteil oder Zementfarbe können Unterschiede verursachen.

Ein weiterer Nachteil sind die Kosten: Hochwertige Pigmente sind teuer und können den Betonpreis pro Kubikmeter deutlich erhöhen. Auch die Pflege heller Farbtöne ist aufwändiger, da sie Schmutz leichter sichtbar machen.

Wann ist eine nachträgliche Oberflächenfärbung sinnvoller?

Wenn bereits bestehende Betonflächen optisch aufgewertet oder farblich angepasst werden sollen, bietet sich das nachträgliche Einfärben an. Solche Farben können zusätzliche Effekte wie Glanz, Textur oder Schutz gegen Feuchtigkeit und Öl enthalten.

Ähnliche Artikel:

Polierter Beton – Alle Vor- und Nachteile

Wie wird Beton hergestellt – Nicht jede Mischung hat die gleiche Zusammensetzung

Weißer Zement – Ist seine Ästhetik sein einziges Plus

Allerdings sind diese Schichten nicht dauerhaft – sie müssen regelmäßig erneuert werden, da sie durch Sonnenlicht, Abrieb oder Frost beschädigt werden können.

So färben Sie Beton selbst – DIY-Anleitung

Wer selbst mit Pigmenten arbeiten möchte, sollte zunächst kleine Proben anmischen, um Farbton und Konsistenz zu testen. Der Pigmentanteil liegt typischerweise zwischen 2 und 5 % bezogen auf das Zementgewicht.

Achten Sie dabei auf gleichbleibende Materialien (gleicher Zement, Sand, Zuschläge) und exakte Wassermengen – bereits geringe Schwankungen können den Farbton verändern.

Mischen Sie gründlich – egal ob per Hand oder Maschine – und vermeiden Sie es, beim Betonieren nachträglich Wasser „nach Gefühl“ hinzuzufügen, da das die Farbintensität negativ beeinflussen kann.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *