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Die häufigsten Irrtümer über wasserbasierte Farben

Sind wasserbasierte Farben von geringerer Qualität als Öl- oder Nitrofarben? Trocknen sie langsamer? Stimmt es, dass wasserbasierte Farben empfindlich gegen Feuchtigkeit sind?

Die Technologie wasserbasierter Farben hat sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Dennoch halten sich hartnäckige Mythen, die auf früheren Erfahrungen beruhen. Viele Menschen glauben immer noch, dass wasserbasierte Farben nur für Innenwände geeignet sind, während Farben für Holz, Metall oder den Außenbereich grundsätzlich auf Nitro- oder Ölbasis sein müssen.

Jeder, der sich in letzter Zeit mit Renovierungsarbeiten beschäftigt hat, weiß, dass moderne wasserbasierte Farben qualitativ mit Öl- und Nitrofarben mithalten können. Dennoch gibt es einige verbreitete Irrtümer, die sich hartnäckig halten…

Wasserbasierte Farben dürfen nicht nass werden

Diese Annahme ist grundlegend falsch und beruht auf fehlendem Wissen. Der Name “wasserbasierte Farben” bedeutet lediglich, dass Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, anstelle von Öl- oder Nitroverdünnern. Sobald das Wasser nach dem Auftragen verdunstet, bildet sich eine vollständig wasserfeste Farbschicht.

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Ein weiterer Vorteil von wasserbasierten Farben ist, dass sie im Gegensatz zu lösungsmittelhaltigen Farben kaum Gerüche abgeben. Das macht sie ideal für Innenräume, insbesondere wenn während der kalten Jahreszeit gestrichen wird und Lüften schwierig ist.

Wasserbasierte Farben sind nur für Wände geeignet

Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum. Ja, Wandfarben werden mit Wasser verdünnt, aber es gibt heute eine breite Palette an wasserbasierten Lacken, die für Holz- und Metalloberflächen geeignet sind.

Das bedeutet, dass Sie mit wasserbasierten Farben nicht nur Wände, sondern auch Türen, Möbel oder Metallkonstruktionen streichen können. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten, welche Farbe sich am besten eignet und wie die Oberfläche vor dem Anstrich richtig vorbereitet werden sollte.

Wasserbasierte Farben haften nicht auf Öl- oder Nitrofarben

Das ist falsch. Tatsächlich sind wasserbasierte Farben chemisch neutral und haften gut auf fast allen Oberflächen, auch wenn sie vorher mit Öl- oder Nitrofarben gestrichen wurden. Probleme treten eher bei Nitrofarben auf, da diese aggressiv sind und eine darunterliegende Ölfarbe aufweichen können.

Um das beste Ergebnis mit wasserbasierten Farben zu erzielen, sollte der Untergrund gut vorbereitet werden: Fett entfernen, anschleifen und Staub entfernen.

Wasserbasierte Farben haben eine schlechte Qualität

Das war früher der Fall, trifft aber heute nicht mehr zu. Frühere Generationen wasserbasierter Farben konnten in puncto Haltbarkeit und Deckkraft nicht mit Öl- oder Nitrofarben mithalten.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Hochwertige wasserbasierte Farben sind nicht nur ebenbürtig, sondern in einigen Aspekten sogar überlegen, beispielsweise in der UV-Beständigkeit. Das bedeutet, dass Farben auf Wasserbasis bei Sonneneinstrahlung weniger vergilben oder ausbleichen.

Wasserbasierte Farben trocknen langsam

Das stimmt nur teilweise. Sie trocknen langsamer als Nitrofarben, aber deutlich schneller als Ölfarben. Je nach Wetterbedingungen kann ein zweiter Anstrich bereits nach wenigen Stunden erfolgen, was die Arbeitszeit erheblich verkürzt.

Fazit: Moderne wasserbasierte Farben sind langlebig, umweltfreundlich und einfach in der Anwendung. Sie sind eine erstklassige Wahl für Innen- und Außenanwendungen, egal ob Holz, Metall oder Wände. Wer noch immer skeptisch ist, sollte sich in einem Fachgeschäft beraten lassen und selbst ausprobieren, wie leistungsstark diese Farben wirklich sind.