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Dies sind die häufigsten Fehler bei der Auswahl und Verlegung von Fliesen

Warum ist die Überprüfung und Vorbereitung des Untergrunds vielleicht der wichtigste Schritt? Wie wählt man die richtigen Fliesen für den jeweiligen Zweck aus – und warum können manchmal „zu hochwertige“ Fliesen sogar zum Problem werden? Wie beginnt man mit dem Verlegen von Fliesen, wenn die Wände uneben sind? Und warum sollte man nicht an der Qualität der Fugenmasse sparen?

Das Verlegen von Keramikfliesen ist ein Job, den man am besten erfahrenen Handwerkern überlässt. Es ist nicht wie das Verlegen von Laminat, bei dem man denselben Schritt zur Not mehrfach korrigieren kann. Wenn Sie sich dennoch entscheiden, das Projekt selbst in Angriff zu nehmen, finden Sie hier einige Tipps, wie Sie die häufigsten Fehler bei der Auswahl und Verlegung von Fliesen vermeiden.

Unzureichende Vorbereitung des Untergrunds – die Wurzel aller Probleme

Das Fliesenverlegen erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern vor allem eine gründliche Vorbereitung. Ein oft vernachlässigter Schlüsselfaktor ist der Zustand des Untergrunds. Ist dieser nicht eben, sauber und trocken, verlieren alle weiteren Arbeitsschritte ihren Sinn.

Ein unebener Untergrund mit Dellen oder Erhebungen kann dazu führen, dass Fliesen brechen oder sich lösen. Restfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung oder einer Schwächung des Klebers führen. Feuchtigkeitsmessung, Nivellierung und Reinigung sind Schritte, die keinesfalls ausgelassen werden dürfen.

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Unebenheiten lassen sich teilweise durch unterschiedlich dickes Auftragen des Klebers ausgleichen – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Noch schlimmer als unebene sind instabile Untergründe. Wenn sich Putz leicht löst, hilft selbst der beste Kleber nicht weiter.

Ein schlechter Untergrund kann die gesamte nachfolgende Arbeit zunichtemachen – auch wenn Sie die hochwertigsten Fliesen und Kleber verwenden.

Falsche Materialwahl und ungeeigneter Fliesenkleber

Es gibt keine Universallösung für Fliesen und Kleber. Jede Fliesenart erfordert einen speziellen Kleber, und auch der Untergrund sowie Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit oder Außentemperaturen beeinflussen die Wahl.

So benötigen Feinsteinzeugfliesen einen besonders flexiblen Kleber, während bei Holzuntergründen elastische Komponenten erforderlich sind. Die Verwendung ungeeigneter Kleber führt zu schlechter Haftung, Rissen und einer verkürzten Lebensdauer des Belags.

Fehlerhaftes Auftragen des Klebers – Punktverklebung

Ein häufiger Fehler ist das punktuelle oder streifenweise Auftragen des Klebers, wodurch Hohlräume unter den Fliesen entstehen. Diese stellen Schwachstellen dar, an denen Feuchtigkeit eindringen kann – die Fliesen können sich ablösen oder reißen.

Richtig ist eine vollflächige Benetzung der Fliesenunterseite. Bei größeren Formaten empfiehlt sich das sogenannte „Buttering-Floating“-Verfahren – also das Auftragen von Kleber sowohl auf die Rückseite der Fliese als auch auf den Untergrund.

Falsche Fliesenauswahl für den jeweiligen Raum

Viele wählen Fliesen nur nach Optik – und vernachlässigen die technischen Eigenschaften. Rutschige Fliesen im Bad sind gefährlich, weiche Oberflächen im Flur nicht robust genug.

Die Auswahl muss zum Raum passen – hinsichtlich Nutzung, Feuchtigkeit und Temperaturbelastung. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt: Bodenfliesen dürfen an die Wand, aber Wandfliesen nicht auf den Boden. Doch Vorsicht: Bodenfliesen sind oft härter und schwieriger zu bearbeiten – was die Verlegung an der Wand komplizieren kann.

Unzureichende Verlegeplanung

Ohne einen durchdachten Verlegeplan wirkt das Endergebnis schnell unprofessionell. Die erste Fliesenreihe muss besonders sorgfältig geplant werden, da alle weiteren daran ausgerichtet sind.

Bei schiefen Wänden – was häufig vorkommt – muss die erste Reihe leicht angepasst werden, um optisch gerade Linien zu erhalten. Ziel ist, dass die sichtbaren Bereiche besonders sauber verlegt sind, während notwendige Schrägen an unauffälligen Stellen wie unter dem Waschbecken oder Küchenschränken bleiben.

Fehler beim Verfugen und zu frühes Schließen der Fugen

Fugen sind nicht nur dekorativ – sie lassen Fliesen „atmen“ und gleichen Temperaturschwankungen aus. Fehler bei Fugenbreite, zu frühes Verfugen oder unsachgemäßes Befüllen führen zu Rissen, Farbveränderungen oder bröckelnder Fugenmasse. Auch das falsche Entfernen von Fugenresten kann hartnäckige Flecken hinterlassen.

Für das Verfugen wird nur wenig Material benötigt – deshalb lohnt es sich nicht zu sparen. Verwenden Sie hochwertige Fugenmassen – besonders bei Flächen, die häufig gereinigt werden. Bei Außenfliesen ist die Qualität noch wichtiger, da diese starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind – von sommerlichen Schauern bis hin zu Frost im Winter.

Ungeeignetes Schneiden der Fliesen

Das Schneiden von Fliesen erfordert präzises Arbeiten, geeignete Werkzeuge und gute Vorbereitung. Fehler beim Schneiden führen zu Brüchen, unsauberen Kanten oder Materialverschwendung. Hochwertige Bodenfliesen und Feinsteinzeug stellen hier eine besondere Herausforderung dar und erfordern professionelles Werkzeug.

Unerfahrene Heimwerker tun sich besonders schwer mit schwierigen Zuschnitten – etwa um Heizungsrohre herum. In solchen Fällen leidet meist die Optik.

Missachtung der Herstellerangaben

Egal wie erfahren man ist – die Missachtung der Herstellerangaben zu Kleber, Fliesen und Fugenmasse führt fast zwangsläufig zu Fehlern. Diese Anleitungen beruhen auf Tests und geben die optimalen Bedingungen vor. Wer Trockenzeiten, Wassermengen oder Materialkompatibilität ignoriert, riskiert das Scheitern des gesamten Projekts.

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