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Gut zu wissen – Diese Nachteile haben Fertighäuser

Fertighäuser bieten viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Kosten, aber sie haben auch einige Nachteile. Einige davon können für manche Bauherren entscheidend sein, während andere mit guter Planung vermieden werden können. Deshalb ist es wichtig, sich darüber zu informieren, in welchen Punkten Fertighäuser nicht mit Massivbauten mithalten können.

Geringere thermische Stabilität

Einer der größten Vorteile von Fertighäusern ist ihre hervorragende Wärmedämmung, wodurch niedrige Heizkosten erzielt werden. Dies wird durch vorgefertigte Sandwich-Wände erreicht, die aus Gipsplatten, Holz und Dämmmaterial bestehen. Diese Konstruktion ermöglicht es, Innenräume sehr schnell zu erwärmen. Allerdings kühlen sie genauso schnell wieder aus.

Bei Massivbauten hingegen speichert das Mauerwerk Wärme und gibt sie nach dem Heizen langsam wieder ab. Dadurch bleibt die Raumtemperatur stabiler. Fertighäuser kühlen nach dem Abschalten der Heizung schneller aus und heizen sich im Sommer schneller auf. Massivhäuser bieten daher ein angenehmeres Raumklima, sowohl im Sommer als auch im Winter.

Geringere Tragfähigkeit der Wände

Die Wände von Fertighäusern bestehen oft aus Gipskartonplatten mit Dämmstoff-Füllung und haben eine geringere Tragfähigkeit als Ziegel- oder Betonwände. Schwere Regale oder große Möbelstücke können nicht überall befestigt werden. Allerdings sind moderne Fertighäuser so konstruiert, dass tragende Holzverstärkungen an wichtigen Stellen (z. B. für Küchenschränke oder Boiler) vorgesehen sind.

Nachträgliche Veränderungen sind jedoch schwierig. Kleinere Objekte wie Bilder oder leichte Regale können problemlos aufgehängt werden, aber für schwerere Elemente sind aufwendigere Umbauten erforderlich, um Tragstrukturen nachträglich zu verstärken.

Keine nachträgliche Aufstockung

Bei Massivhäusern besteht die Möglichkeit, zunächst ein Erdgeschoss zu errichten und später ein weiteres Stockwerk hinzuzufügen. Wer sich für ein einstöckiges Fertighaus entscheidet, muss jedoch berücksichtigen, dass eine nachträgliche Aufstockung in den meisten Fällen nicht möglich ist, sofern dies nicht bereits in der Planung berücksichtigt wurde.

Weniger Individualisierung

Fertighäuser werden meist als standardisierte Modelle gefertigt. Änderungen an Raumaufteilung und Design sind oft nur begrenzt möglich, da solche Anpassungen unwirtschaftlich sein könnten. Im Gegensatz dazu erlaubt der Massivbau eine flexiblere Gestaltung nach individuellen Vorlieben.

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Fertighausbau und Brandschutz

Dennoch sind moderne Fertighäuser von Architekten entworfen und oft funktionaler als selbst geplante Massivhäuser. Zudem bieten viele Hersteller eine breite Auswahl an Modellen, sodass eine geeignete Größe und Raumaufteilung meist problemlos gefunden werden kann.

Höherer Wertverlust und schwierigere Wiederverkaufsmöglichkeiten

Fertighäuser verlieren im Vergleich zu Massivhäusern schneller an Wert. Auf dem Immobilienmarkt sind sie oft günstiger, da ihre Langlebigkeit häufig skeptisch betrachtet wird.

Ein solides Massivhaus kann auch nach Jahrzehnten renoviert, mit neuer Fassade und modernen Fenstern ausgestattet und weiterhin genutzt werden. Bei Fertighäusern sind solche Sanierungen oft nicht so einfach oder wirtschaftlich. Wer sich für ein Fertighaus entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der geringere Anschaffungspreis und die kürzere Bauzeit mit einem höheren Wertverlust einhergehen.