Heizen mit Klimageräten – Vor- und Nachteile
Viele Menschen, die eine Wohnung ohne Zentralheizung kaufen, ziehen die Möglichkeit in Betracht, mit einem Klimagerät zu heizen. Doch ist das eine effiziente Lösung?
Mit dem Beginn der Heizsaison fragen sich viele, ob es möglich ist, ihr Zuhause auf eine wirtschaftlichere Weise zu beheizen. Klimageräte gehören dabei zu den Optionen, die häufig in Betracht gezogen werden. Besonders beliebt sind sie, weil viele Haushalte bereits mit Klimageräten ausgestattet sind.
Wie funktioniert das Heizen mit Klimageräten?
Klimageräte basieren auf dem thermodynamischen Prinzip, bei dem durch Komprimieren und Expandieren eines Gases Wärme erzeugt wird. Je höher der Druck des Kompressors, desto höher ist die Temperatur des Gases, das durch die Inneneinheit des Klimageräts zirkuliert und den Raum erwärmt.
Im Heizmodus ist die Inneneinheit warm, während die Außeneinheit kalt ist. Beim Kühlen kehrt sich dieser Prozess um. Klimageräte nutzen keine klassischen Heizspiralen wie Heizlüfter, sondern setzen auf den effizienten Energieaustausch.
Ein modernes Klimagerät liefert mit 1 kW Strom etwa 3 bis 4 kW Wärmeleistung – eine Effizienz, die herkömmliche elektrische Heizgeräte nicht erreichen können. Doch es gibt auch Nachteile.
Standard-Klimageräte und ihre Einschränkungen
Standard-Klimageräte können Räume effizient heizen, solange die Außentemperatur nicht unter -5 Grad Celsius fällt. Bei kälteren Temperaturen wird die Wärmeübertragung durch die Ansammlung von Eis an der Außeneinheit eingeschränkt.

Inverter-Klimageräte bieten hier eine Lösung. Sie passen die Leistung des Kompressors und die Geschwindigkeit des Lüfters an die Temperaturbedingungen an. Dadurch arbeiten sie auch bei Temperaturen bis zu -18 Grad Celsius zuverlässig. Zusätzlich verbrauchen sie etwa 30 % weniger Energie im Vergleich zu Standardgeräten.
Neben Inverter-Geräten gibt es auch Klimaanlagen mit eingebauten Zusatzheizungen (etwa 200 W), die die Außeneinheit bei sehr niedrigen Temperaturen unterstützen.
Lokales Heizen als Einschränkung
Ein Nachteil von Klimageräten ist, dass sie vor allem lokal heizen. Ein Inverter-Gerät mit 1,2 kW (oft als „12er-Modell“ bezeichnet) kann beispielsweise eine 60 m² große Wohnung heizen, jedoch vorwiegend nur den Raum, in dem es installiert ist.
Ähnliche Artikel:
Was tun, wenn die Klimaanlage nicht heizt?
Leitfaden zum Umstieg auf Holzpelletheizungen
Für gut isolierte kleinere Wohnungen oder Geschäftsräume kann ein hochwertiges Inverter-Gerät ausreichen. In größeren Wohnungen oder Häusern sind Klimageräte meist nur als Zusatzheizung sinnvoll – etwa in der Nacht, wenn andere Heizsysteme wie Holzöfen nicht aktiv sind, oder in den Übergangszeiten mit leichtem Heizbedarf.
Vorteile von Klimageräten
- Hohe Energieeffizienz: Aus 1 kW Strom können 3 bis 4 kW Wärme erzeugt werden.
- Vielseitigkeit: Klimageräte können sowohl heizen als auch kühlen und sind daher eine doppelte Investition.
- Komfort: Sie sind einfach zu bedienen und oft programmierbar, beispielsweise für das Einschalten vor der Heimkehr.
- Platzsparend: Die Montage an der Wand spart wertvollen Wohnraum.
Nachteile von Klimageräten
- Heizleistung nimmt bei sinkenden Temperaturen ab (Ausnahme: Inverter-Geräte bis -18 Grad Celsius).
- Effizientes Heizen ist auf einzelne Räume begrenzt.
- Luftheizungssysteme mit erzwungener Luftzirkulation können als weniger angenehm empfunden werden als traditionelle Heizkörperheizungen.
Fazit
Klimageräte bieten eine flexible und energieeffiziente Möglichkeit zum Heizen und Kühlen, insbesondere für kleinere oder gut isolierte Räume. Für größere Wohnungen oder als Hauptheizsystem eignen sie sich jedoch nur bedingt und sind eher als ergänzende Lösung empfehlenswert.