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Ist der Preis der einzige Nachteil der Schaumglas-dämmung

Was sind die Hauptvorteile von Schaumglas? In welchen Formen werden Dämmstoffe aus Schaumglas hergestellt und wo können sie verwendet werden? Für welche Anwendungen ist Schaumglas in loser Form, also als Granulat, ideal? Welche Nachteile hat Schaumglas und ist der Preis wirklich der einzige?

Steinwolle, Glaswolle, Styropor, Multipor – all diese Dämmstoffe sind in unserer Region am beliebtesten und werden im Bauwesen am häufigsten eingesetzt. Die Technologie entwickelt sich jedoch weiter, und eine der neueren Lösungen auf dem Markt, die hierzulande noch nicht weit verbreitet ist, ist das sogenannte Schaumglas.

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Dabei handelt es sich um ein Dämmmaterial mit hervorragenden Eigenschaften, dessen hohe Kosten jedoch der Hauptgrund dafür sind, dass es sich in unserer Region bislang nicht durchgesetzt hat. Ein weiterer Faktor ist, dass es praktisch keine Fachkräfte gibt, die für die Verarbeitung dieses Materials geschult sind – der Preis ist also nur eines der Probleme.

Was ist eigentlich Schaumglas?

Schaumglas ist ein Dämmstoff auf Glasbasis. Es entsteht durch das Erhitzen von Glas, das mit Kohlendioxid vermischt wird. Dadurch bildet sich eine poröse Struktur mit vielen eingeschlossenen Luftblasen, die diesem Material hervorragende Dämmeigenschaften verleiht.

Welche Hauptvorteile bietet Schaumglas?

Ein großer Vorteil von Schaumglas ist, dass für seine Herstellung etwa 60 % recyceltes Glas verwendet wird, was zur Wiederverwertung dieses Materials beiträgt. Je nach verwendeten Zusatzstoffen kann Schaumglas in Creme, Schwarz oder Grün eingefärbt sein.

Schaumglas bietet viele Vorteile. Es hat eine geringe Dichte von 120 bis 200 kg/m³. Durch sein geringes Gewicht eignet es sich hervorragend zur Dämmung von Dachkonstruktionen, Flachdächern sowie hohen Gebäuden.

Zudem ist Schaumglas ein äußerst widerstandsfähiger Dämmstoff mit hoher Tragfähigkeit, weshalb es eine gute Wahl für die Dämmung von Fußböden ist. Darüber hinaus ist Schaumglas dampfdurchlässig und feuchtigkeitsbeständig. Selbst nach längerem Kontakt mit Feuchtigkeit verliert die Dämmung weder ihre Form noch ihre Eigenschaften. Zudem ist Schaumglas porös und lässt Wasser durch, was es für bestimmte Anwendungen besonders geeignet macht.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Schaumglas nicht brennbar ist und der Brandschutzklasse A1 zugeordnet wird.

In welchen Formen und Varianten wird Schaumglas hergestellt?

Für die Dämmung von Außenwänden werden Platten mit einer Dicke von 100 oder 120 mm verwendet. Eine Innendämmung ist ebenfalls möglich, wobei aus Platzgründen oft dünnere Platten mit 60 mm Dicke eingesetzt werden.

Schaumglas wird auch zur Isolierung von Rohren verwendet, wofür speziell geformte Dämmsegmente in Gussformen hergestellt werden. Eine weitere Variante ist Schaumglas in loser Form, also als Granulat. Dieses wird dort eingesetzt, wo vorgefertigte Dämmplatten nicht verwendet werden können, beispielsweise zur Dämmung von Böden und Deckenkonstruktionen.

Welche Nachteile hat die Schaumglasdämmung?

Wie bereits erwähnt, sind die Hauptnachteile von Schaumglas die hohen Kosten, die geringe Verfügbarkeit auf unserem Markt sowie der Mangel an qualifizierten Fachkräften für die Installation dieses Materials.

Schaumglasplatten sind zwar sehr widerstandsfähig, aber dennoch leicht zu verarbeiten. Sie können mit einer Säge geschnitten werden, ähnlich wie Multipor-Dämmplatten. Da es sich jedoch um ein glasbasiertes Material handelt, ist eine geeignete Schutzausrüstung erforderlich – ähnlich wie beim Arbeiten mit Glas- oder Steinwolle.

Ein weiterer Nachteil ist die geringe Elastizität von Schaumglas. Im Gegensatz zu EPS-Platten (Styropor) oder Stein- und Glaswolle führt bereits die geringste strukturelle Bewegung des Gebäudes (Setzungen, Dehnungen usw.) zu Rissen in der Schaumglasdämmung.