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Kanalsanierung ohne Aufgraben – Wie funktioniert das Inliner-Verfahren?

Wie funktioniert die Kanalsanierung mittels Inliner-Verfahren? Wann ist diese Methode sinnvoll – und wann stößt sie an ihre Grenzen? Und wie hoch sind die Kosten einer solchen Sanierung?

Beschädigte oder marode Abwasserleitungen stellen Hausbesitzer vor große Herausforderungen. Die klassische Erneuerung ist aufwendig und teuer – insbesondere wenn sich das defekte Rohr unter dem Gebäude befindet. In solchen Fällen müssen Böden aufgebrochen und umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt werden.

Das sogenannte Inliner-Verfahren ermöglicht in vielen Fällen eine grabenlose Sanierung, bei der all diese Eingriffe vermieden werden können.

Allerdings ist dieses Verfahren nicht immer einsetzbar. Eine gründliche Voruntersuchung durch erfahrene Fachfirmen ist daher unerlässlich, um festzustellen, ob die Methode für den konkreten Schaden geeignet ist.

Was ist das Inliner-Verfahren?

Beim Inliner-Verfahren (auch als „Rohr-in-Rohr-Sanierung“ bekannt) handelt es sich um eine moderne Methode zur Sanierung von Abwasserrohren, ohne dass diese ausgebaut oder vollständig ersetzt werden müssen.

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Dabei wird ein harzgetränkter, flexibler Schlauch (aus Filz oder Polyester) in das alte Rohr eingezogen und dort durch Druckluft oder Wasserdruck an die Rohrwand gepresst. Das Harz härtet anschließend aus und bildet ein neues, durchgängiges Rohr im Inneren des alten.

So läuft die Sanierung ab

Zunächst inspiziert ein Fachbetrieb die Rohrleitung mit einer speziellen Kamera, um den Schaden genau zu analysieren. Anschließend wird das Rohr mit Hochdruck gereinigt.

Danach wird der mit Epoxid- oder Silikatharz getränkte Inliner in das Rohr eingeführt und mit Luft- oder Wasserdruck an die Rohrwände angelegt. Innerhalb weniger Stunden härtet das Harz aus – die Leitung ist wieder voll funktionsfähig. Der gesamte Vorgang dauert in der Regel nur einige Stunden bis maximal einen Tag.

Wann ist das Inliner-Verfahren geeignet?

Diese Technik ist möglich, wenn das bestehende Rohr nicht vollständig eingestürzt oder stark deformiert ist. Sie eignet sich besonders bei:

  • Rissen und Undichtigkeiten
  • Schäden durch Korrosion
  • Wurzeleinwuchs
  • Teilweise Blockierungen

Wenn ein Rohr jedoch komplett kollabiert oder verschoben ist, ist das Inliner-Verfahren nicht ausreichend. In solchen Fällen muss das beschädigte Teilstück konventionell ersetzt werden. Danach kann die restliche Leitung grabenlos saniert werden.

Ein häufiges Problem in alten Leitungen sind feine Risse, durch die Pflanzenwurzeln auf der Suche nach Wasser ins Rohr eindringen. Diese verursachen dann Verstopfungen. Wird in solchen Fällen nur mit einer Spirale gereinigt, bleibt das Problem meist bestehen – die Ursache wird nicht beseitigt. Eine dauerhafte Lösung bietet nur eine strukturelle Sanierung wie das Inliner-Verfahren.

Was kostet eine grabenlose Kanalsanierung?

Die Kosten hängen ab von:

  • Länge und Durchmesser der Leitung
  • Schwere des Schadens
  • Art des verwendeten Harzes

In Deutschland liegen die Preise je nach Anbieter und Situation in der Regel zwischen 100 und 250 Euro pro laufendem Meter.

Obwohl der Preis pro Meter höher ist als bei einem neuen PVC-Rohr, ist die Gesamtsumme oft günstiger, da aufwändige Bauarbeiten, wie das Öffnen von Böden oder Beton, entfallen.

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