Styropor oder Steinwolle – Welche Dämmung ist besser?
Ist der Preis der einzige Vorteil von Styropor (EPS-Platten) gegenüber Steinwolle? Gibt es Unterschiede in den Installationskosten pro Quadratmeter für diese beiden Dämmarten? Welche Art der Dämmung reduziert die Heizkosten effektiver?
Bei der Anbringung einer Putzfassade, im Volksmund oft als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bezeichnet, stehen zwei Hauptoptionen zur Verfügung: Styropor (EPS-Platten) oder Steinwolle. Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile.
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Der Materialpreis und die Installationskosten pro Quadratmeter sind wichtige Aspekte. Im Folgenden möchten wir Ihnen helfen, diese wichtige Entscheidung zu treffen. Eine Hausdämmung wird in der Regel nur einmal installiert und sollte Jahrzehnte halten, weshalb die Wahl der richtigen Lösung von großer Bedeutung ist.
Jede Dämmung ist besser als keine
Die Entscheidung, Ihr Haus zu dämmen, ist in jedem Fall richtig, unabhängig davon, welche Lösung Sie wählen. Ob Styropor oder Steinwolle – der Unterschied zwischen einem gedämmten und einem ungedämmten Haus ist wie der Unterschied, im Winter ein T-Shirt oder eine Winterjacke zu tragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Jacke aus Daunen oder einem anderen Material besteht. Ebenso sorgt jede Fassade für deutlich niedrigere Heizkosten und ein wärmeres Zuhause. Natürlich gibt es Unterschiede im Detail, und jede Dämmung bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich.
Vorteile von Steinwolle
Steinwolle hat einige wesentliche Vorteile gegenüber EPS-Platten (Styropor). Ihre Wärmedämmeigenschaften sind geringfügig besser, was in der Praxis jedoch kaum einen Einfluss auf die Dämmqualität des Gebäudes hat.
1. Hohe Dampfdurchlässigkeit
Ein entscheidender Vorteil von Steinwolle ist ihre wesentlich höhere Dampfdurchlässigkeit. Steinwolle ermöglicht es den Wänden, “zu atmen”, während Styropor eine luftdichte Barriere bildet, die den Feuchtigkeitsaustausch behindert. Dies wird durch den µ-Wert ausgedrückt – je niedriger der Wert, desto besser die Dampfdurchlässigkeit. Zum Vergleich: Luft hat einen µ-Wert von 1, Steinwolle von 1,2 und Styropor von 30.

Dieser Unterschied ist insbesondere bei Gebäuden von Bedeutung, in denen hohe Feuchtigkeitsproduktion erwartet wird, wie in Restaurantküchen oder Wäschereien. Damit die hohe Dampfdurchlässigkeit von Steinwolle vollständig zur Geltung kommt, müssen auch die verwendeten Kleber und Putzmaterialien dampfdurchlässig sein.
2. Brandschutz
Ein weiterer großer Vorteil von Steinwolle ist ihre Nichtbrennbarkeit. Da sie aus natürlichem Gestein besteht, schmilzt sie erst bei Temperaturen über 1000 °C. Im Brandfall trägt eine Steinwolle-Fassade somit nicht zur Ausbreitung des Feuers bei. Diese Eigenschaft ist besonders bei mehrstöckigen Gebäuden von Bedeutung.
3. Schallschutz
Ein zusätzlicher, wenn auch weniger offensichtlicher Vorteil von Steinwolle ist ihre bessere Schalldämmung. Dank ihrer Struktur absorbiert sie Schallwellen besser als Styropor, was bei speziellen Anwendungen eine Rolle spielen kann.

Warum wird Styropor häufiger verwendet?
Angesichts der Vorteile von Steinwolle stellt sich die Frage, warum die Mehrheit der Einfamilienhäuser und kleineren Gebäude mit Styropor isoliert wird. Der Hauptgrund ist der günstigere Preis. Zudem ist die Verarbeitung von Styropor einfacher und schneller. Die Platten sind perfekt glatt und lassen sich problemlos an der Fassade befestigen, oft ohne zusätzliche Dübel.
Fazit
Beide Dämmmaterialien – Steinwolle und Styropor – bieten hervorragende Wärmedämmung. Während Steinwolle durch ihre Dampfdurchlässigkeit, Brandsicherheit und Schalldämmung punktet, überzeugt Styropor mit niedrigeren Kosten und einfacher Verarbeitung. Die Wahl hängt letztlich von den individuellen Anforderungen und dem Budget ab.