Vorbereitung alter Holzoberflächen zum Streichen
Wie bereitet man Holzoberflächen vor, die zuvor mit Lasur behandelt wurden, und wie solche mit aufgetragenem Lack? Wie entfernt man alte Farbe vom Holz am effektivsten? Welche Schleifpapierkörnung wird empfohlen? Warum sollte man das Spachteln von Außenholz vermeiden?
Eine gute Vorbereitung des Holzes vor dem Streichen ist mehr als die halbe Miete – vom Ergebnis dieser Arbeiten hängt maßgeblich ab, wie das Endergebnis aussehen wird. Meistens handelt es sich um Arbeiten an alten Fenstern. Wie man an die Vorbereitung herangeht, hängt vor allem vom Zustand der Fenster und der Art des bisherigen Anstrichs ab.
Neue, unbehandelte Holzoberflächen
Wenn es sich um völlig neue Holzflächen handelt, die noch nicht behandelt wurden, ist das Vorgehen relativ einfach: schleifen. Es empfiehlt sich, feineres Schleifpapier (Körnung P150–P180) zu verwenden, um eine glatte Oberfläche zu erzielen, die später weniger anfällig gegenüber Feuchtigkeitseinwirkung ist.
Holz, das mit Lasur behandelt wurde
Bei Holz, das bereits mit Lasur oder Imprägnierung behandelt wurde, gibt es verschiedene Optionen. Ist das Holz noch in gutem Zustand, reicht es in der Regel, die Oberfläche vorsichtig mit einem feuchten Tuch zu reinigen, um Staub und Schmutz zu entfernen.
Vor dem Auftragen einer neuen Lasurschicht muss das Holz vollständig trocken sein. Wenn die Holzfarbe noch ansprechend ist und nur ein leichter Schutz oder eine Auffrischung nötig ist, kann eine farblose Lasur verwendet werden. Achten Sie darauf, dass jede pigmentierte Lasur das Holz zusätzlich nachdunkelt.

Soll der alte Lasuranstrich entfernt werden, ist Schleifen erforderlich. Dabei muss gut überlegt werden, ob sich der Aufwand lohnt – Lasur dringt oft tiefer ins Holz ein, was einen stärkeren Abtrag nötig macht. Fensterrahmen sind außerdem oft komplex geformt und nicht leicht zu schleifen. Daher kann es sinnvoll sein, nur die sichtbaren Flächen (außen oder innen, je nach Wunsch) bis aufs Holz freizulegen.
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Entfernung alter Lackfarbe
Das Entfernen alter Lackfarbe ist eine Aufgabe für Geduldige – oder zumindest für die mit starken Nerven. Wenn Fenster mit deckender Farbe bzw. Lack gestrichen wurden, ist das Entfernen der alten Schichten meist aufwendig. Der Aufwand hängt stark vom Zustand des alten Anstrichs ab.
Ist die Farbe noch intakt, d. h. sie ist nicht rissig oder aufgequollen, reicht es meist aus, sie leicht anzuschleifen, um eine griffige Oberfläche für den neuen Anstrich zu schaffen. Dort, wo sich die Farbe bereits löst, sollte sie mit einem Spachtel entfernt werden, damit der neue Anstrich gut haften kann.

Ist die Farbe in schlechtem Zustand – rissig, blätternd –, muss sie komplett entfernt werden. Zuerst sollte alles, was sich mechanisch mit einem Spachtel abtragen lässt, entfernt werden. Die verbleibenden Schichten können auf mehrere Arten beseitigt werden.
Abbeizen mit Heißluft
Eine einfache Methode ist der Einsatz eines Heißluftföns. Diese Geräte blasen heiße Luft (bis zu 500 °C), wodurch der Lack weich wird und sich leichter abkratzen lässt. Beim Arbeiten mit dem Heißluftfön ist Vorsicht geboten – zu große Hitze kann das Holz beschädigen oder Fensterglas zum Springen bringen.
Chemisches Abbeizen – nur wenn nötig
Alte Farbe lässt sich auch mit chemischen Abbeizmitteln entfernen. Diese lassen die Farbe aufquellen, sodass sie sich leichter abschaben lässt. Diese Mittel sind teuer und nicht ungefährlich. Ihre Dämpfe sind giftig, und nach dem Einsatz müssen die Oberflächen gründlich mit Nitroverdünnung gereinigt und gut getrocknet werden. Verwenden Sie diese Methode nur im Notfall.
Schleifen und Spachteln
Nach dem Entfernen der Farbe ist ein weiterer Schleifgang erforderlich. Danach sollten Unebenheiten geprüft und ggf. mit Holzspachtelmasse ausgeglichen werden. Diese wird mit einem Spachtel so dünn und glatt wie möglich aufgetragen. Nach dem Trocknen wird die Fläche erneut geschliffen. Je besser die Spachtelmasse aufgetragen wurde, desto weniger Schleifarbeit ist nötig.
Außenbereiche möglichst nicht spachteln
Vermeiden Sie Spachtelmasse im Außenbereich, da sie durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen reißen kann. Besser ist es, die Farbe direkt auf das Holz aufzutragen. Innenbereiche, die sichtbarer sind und sorgfältiger bearbeitet werden müssen, können hingegen bedenkenlos gespachtelt werden.
Letzte Reinigung vor dem Streichen
Vor dem Streichen muss der gesamte Schleifstaub entfernt werden. Ein Staubsauger mit Rundbürstenaufsatz kann hier gute Dienste leisten. Danach sollten die Flächen mit einem leicht feuchten (nicht nassen) Tuch abgewischt werden. Vor dem Streichen muss das Holz vollständig trocken sein.