THEMA

Wärmepumpenheizung – Vorteile und Nachteile

Ein Heizsystem mit Wärmepumpen nutzt die Wärme aus der Umgebung, um erhebliche Energieeinsparungen beim Heizen zu erzielen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Wärmepumpen funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie haben, welche Kosten anfallen und wie viel Sie bei den Heizkosten sparen können.

Erneuerbare Energien gewinnen an Bedeutung

Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wird in den letzten Jahren immer wichtiger. Wenn neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch Einsparungen erzielt werden können, wird das Thema umso interessanter. Wärmepumpen passen perfekt in dieses Bild, da sie eine der saubersten und wirtschaftlichsten Energiequellen für Heizung darstellen.

Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie ist die Wärme aus der Umgebung (Erde, Wasser, Luft) das ganze Jahr über verfügbar. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, dass in der Schweiz heute jede dritte Neubauwohnung mit einer Wärmepumpe ausgestattet ist, in Schweden 7 von 10 Neubauten und in Deutschland sowie Island ein Viertel aller Neubauten.

Technische Mängel, die diese Systeme in den 1980er-Jahren beeinträchtigten, wurden inzwischen behoben, sodass Wärmepumpen heute als äußerst zuverlässige Heizlösung gelten.

Funktionsweise einer Wärmepumpe

Wärmepumpen ermöglichen den Transfer von thermischer Energie aus einem Medium mit niedriger Temperatur (z. B. Erde, Wasser, Luft) in ein Medium mit höherer Temperatur (z. B. Zentralheizung) unter Verwendung von zusätzlicher Energie, typischerweise Strom für den Betrieb des Kompressors.

Die Funktionsweise ähnelt einem Kühlschrank. Beispielsweise entnimmt eine Wärmepumpe, die die thermische Energie aus Grundwasser nutzt, Wasser aus einem Brunnen mit einer durchschnittlichen Temperatur von 12 bis 15 Grad Celsius. Dieses Wasser wird in den Verdampfer des Kältemittels (z. B. FCKW-freies Kältemittel) geleitet.

Ähnliche Artikel:

Wandheizung und -kühlung – Vorteile und Nachteile

Fußbodenheizung – Installationskosten, Vor- und Nachteile

Das Kältemittel verdampft bei niedrigen Temperaturen und nimmt dabei Wärme aus dem Grundwasser auf. Das abgekühlte Wasser wird anschließend in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Der Dampf wird in einem Kompressor verdichtet, wodurch Wärme freigesetzt wird, die dann über einen Wärmetauscher an das Zentralheizungssystem übertragen wird.

Typen von Wärmepumpen

  1. Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
    Diese Pumpe nutzt die thermische Energie des Grundwassers und überträgt sie auf das Heizungswasser. Dieses System ist sehr effizient, aber aufgrund der Installationsanforderungen auch kostenintensiv.
  2. Erd-Wasser-Wärmepumpe:
    Die Energie wird der Erde entnommen und an das Wasser im Heizsystem abgegeben. Es gibt Systeme mit horizontaler Verlegung der Rohre, die weniger aufwendig sind, aber auch weniger effizient. Vertikale Sonden sind hingegen platzsparender und leistungsstärker, erfordern jedoch eine detaillierte Planung und geologische Untersuchungen.
  3. Luft-Wasser-Wärmepumpe:
    Diese Pumpe entzieht die Wärme der Außenluft und überträgt sie auf das Heizungswasser. Die Installationskosten sind hier am geringsten, allerdings ist die Effizienz bei niedrigen Außentemperaturen eingeschränkt.
  4. Luft-Luft-Wärmepumpe:
    Im Gegensatz zu den vorherigen Systemen überträgt diese Pumpe die Wärme nicht an Wasser, sondern an die Raumluft, was sie besonders für kleinere Objekte geeignet macht.

Lohnt sich die Installation einer Wärmepumpe?

Die Kosten für die Installation eines Wärmepumpenheizsystems hängen vom Typ der Pumpe (Wasser-Wasser, Erd-Wasser, Luft-Wasser) und den Gegebenheiten des Objekts ab. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe für ein 150 m² großes Haus kostet beispielsweise ca. 3.500 bis 4.000 Euro, während das gesamte System etwa 7.000 Euro kostet. Die monatlichen Stromkosten für ein solches Haus betragen ca. 100 Euro, im Vergleich zu 200 Euro bei einer klassischen Elektroheizung.

Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 3.500 und 8.000 Euro, wobei Geräte mit einer Leistung von 8 kW bei etwa 4.000 Euro liegen. Systeme mit höherer Leistung (16 kW) sind entsprechend teurer.

Die anfänglichen Kosten sind zwar hoch, amortisieren sich jedoch nach einigen Jahren durch die Einsparungen bei den Heizkosten. Wärmepumpen sind besonders für größere Gebäude lohnenswert, und ihre Verbreitung ist in Ländern mit höherem Einkommen und einem stärkeren Umweltbewusstsein wie Deutschland oder Schweden am größten.