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Welche Glasarten gibt es und welche sollte man wählen

Was ist normales oder Floatglas, und was ist Wärmedämmglas? Welche Vorteile bieten Low-E-Gläser, wo werden sie am häufigsten eingesetzt, und wo sollte man sie vermeiden? Was sind die Unterschiede in den Eigenschaften und Anwendungen zwischen gehärtetem und Verbundsicherheitsglas?

Bei der Auswahl von Fenstergläsern ist es wichtig, deren Eigenschaften zu verstehen, um die optimale Option für Ihre Bedürfnisse auszuwählen. Auf dem deutschen Markt gibt es verschiedene Glasarten – von einfachen bis hin zu hochmodernen Varianten. Im Folgenden untersuchen wir die Haupttypen von Fenstergläsern und geben Tipps, wie Sie die richtige Wahl treffen können.

Floatglas (Standardglas)
Floatglas ist die einfachste und am häufigsten verwendete Glasart. Es hat eine glatte Oberfläche und ist durchsichtig, bietet jedoch keine zusätzliche Wärmedämmung oder Sonnenschutz. Es eignet sich für den Innenbereich oder für Bereiche, in denen Wärmedämmung keine Priorität hat.

Da Floatglas nur aus einer Schicht besteht, hat es nur eine sehr begrenzte Schallisolationsfähigkeit und wird daher nur für Trennwände zwischen Räumen, Vitrinen oder an Stellen verwendet, die keine thermische oder akustische Isolierung erfordern. Es ist in Stärken von 3 bis 10 Millimetern erhältlich und in fast allen Farben verfügbar.

Wärmedämmglas (Zwei- oder Dreifachverglasung)
Wärmedämmglas besteht aus zwei oder drei Glasschichten, zwischen denen sich ein Edelgas wie Argon oder ein Vakuum befindet. Diese Glasart reduziert den Wärmeverlust im Winter und verhindert im Sommer ein Überhitzen, wodurch die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich verbessert wird. Es ist ideal für Wohn- und Bürogebäude.

Diese Verglasung ist seit Jahrzehnten die Standardwahl für moderne Fenster und hat sich aufgrund ihrer Effizienz bewährt.

Low-E-Glas (niedrig emittierendes Glas)
Low-E-Glas ist mit einer speziellen Metallschicht beschichtet, die Wärme im Winter in den Raum zurückreflektiert und im Sommer nach außen ableitet. Dieses Glas wird oft in Kombination mit Wärmedämmglas verwendet, um maximale Energieeinsparungen zu erzielen.

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Low-E-Glas lässt Licht in den Raum einfallen, verhindert aber, dass Wärme entweicht, was die Heizkosten reduziert. Diese Vorteile machen sich jedoch erst bei großen Glasflächen bemerkbar, wie z. B. bei verglasten Wänden oder Fassaden. Je nach Klimazone sollte Low-E-Glas an Süd- und Südwestfassaden vermieden werden, um Überhitzung zu verhindern.

Gehärtetes Glas (ESG)
Gehärtetes Glas wird thermisch behandelt, um stoß- und hitzebeständiger zu sein. Durch die thermische Behandlung, also das Erhitzen und rasche Abkühlen, gewinnt es an Festigkeit im Vergleich zu herkömmlichem Glas.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es im Falle eines Bruchs in kleine, stumpfe Stücke zerfällt, was es sicher für Anwendungen wie Balkontüren, Duschkabinen oder große Glasflächen macht.

Verbundsicherheitsglas (VSG)
Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei Glasschichten, die durch eine Folie verbunden sind. Dieses Glas bietet hohe Sicherheit, da es bei Bruch nicht zerfällt – die Bruchstücke bleiben an der Folie haften. Darüber hinaus schützt es vor UV-Strahlung und reduziert Lärm. Es ist ideal für Bereiche in der Nähe stark befahrener Straßen oder für zusätzliche Sicherheit.

Es wird oft für Glasgeländer auf Balkonen verwendet, da es auch im Falle eines Bruchs stabil bleibt und seine Funktion weiterhin erfüllt. Gehämmertes Glas ist für solche Anwendungen hingegen ungeeignet.

Eine spezielle Variante ist das einbruchhemmende Sicherheitsglas. Durch seine mehrschichtige Konstruktion mit mehreren Folien bietet es zusätzlichen Schutz vor Einbruch.

Mattglas
Mattglas wird an Orten verwendet, an denen Licht durchgelassen, aber die Privatsphäre gewahrt werden soll, wie z. B. in Badezimmern, Trennwänden in Büros oder medizinischen Einrichtungen.

Es gibt verschiedene Transparenzstufen, die von 1 bis 5 reichen, wobei 5 für den höchsten Grad an Mattheit steht.

Selbstreinigendes Glas
Diese Glasart hat eine spezielle hydrophile und photoaktive Beschichtung, die die Ansammlung von Schmutz erschwert und die Reinigung durch Regen erleichtert. Diese Gläser sind ideal für schwer zugängliche Bereiche wie Dachfenster oder Wintergärten, bei denen die Wartung kompliziert ist.

Fazit: Die Wahl des richtigen Glases hängt von den individuellen Anforderungen und dem Verwendungszweck ab. Wärmedämm- und Low-E-Gläser eignen sich für energieeffiziente Gebäude, während Verbundsicherheitsglas ideal für sicherheitsrelevante Anwendungen ist. Lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einem Fachmann beraten, um die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.