Wie man Kalk aus dem Boiler entfernt – wie ein wahrer Meister
Die Entfernung von Kalk aus dem Boiler ist eine schmutzige Angelegenheit und kann, je nach Position des Boilers im Badezimmer, auch recht kompliziert sein. Dennoch können Sie dies mit ein wenig guter Laune und noch weniger Werkzeug selbst erledigen. Die Kosten für die Kalkreinigung des Boilers oder den Austausch des Heizelements sind nicht hoch, wobei die Preise dieser Dienstleistungen von Handwerker zu Handwerker erheblich variieren können.
Das Wasser in Deutschland enthält in der Regel viel Kalk. Das ist natürlich ungünstig, wenn es um den Konsum geht, und eine der Nebenwirkungen ist auch die Kalkablagerung im Boiler. Kalk fällt bei steigender Temperatur aus dem Wasser aus, sodass sich am stärksten in der Zone um das Heizelement und auf dem Heizelement selbst Kalk absetzt.
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Sogar eine dünne Kalkschicht auf der Metalloberfläche des Heizelements isoliert dieses vom Wasser im Boiler und erschwert den Wärmeaustausch. Dadurch benötigt der Boiler länger, um die gewünschte Wassertemperatur zu erreichen, und, wie Sie sich vorstellen können, steigt auch der Stromverbrauch – was wir keinesfalls wollen, denn der Boiler ist bekanntermaßen einer der größten Stromverbraucher im Haushalt.

Brauchen Sie wirklich einen Fachmann?
Am einfachsten lassen Sie die Arbeit von einem guten Handwerker erledigen – holen Sie jedoch mehrere Angebote ein, da die Preise stark variieren können. Dieses Vorhaben können Sie auch problemlos selbst in Angriff nehmen, da das Verfahren überhaupt nicht kompliziert ist. Zunächst schalten Sie den Boiler ein und trennen bzw. schrauben dann die Sicherung ab, die für den Boiler zuständig ist.
Anschließend, nachdem Sie die untere Kunststoffabdeckung entfernt haben, überprüfen Sie mit einem Multimeter oder einem Messgerät, ob im Boiler noch Strom fließt. Erfahrenen Handwerkern mögen solche detaillierten Überprüfungen überflüssig erscheinen, doch gerade wenn es um Strom geht und Sie nicht erfahren sind, ist jede Kontrolle von Vorteil.
Den Ablauf Schritt für Schritt
- Wasserzufuhr abstellen und entleeren:
Schließen Sie das Zulaufventil des Boilers und öffnen Sie den Warmwasserauslauf – lassen Sie diesen offen. Am Sicherheitsventil an der Auslassleitung müssen Sie die Kappe verschieben, damit das Wasser aus dem Boiler ablaufen kann. Dieses Verfahren kann recht langwierig sein, da der Abfluss oft klein ist. Sie können es etwas beschleunigen, indem Sie das Heizelement entfernen, solange der Boiler noch voll ist.
Besonders praktisch wird es, wenn sich der Boiler über der Badewanne befindet, denn beim Entfernen des Heizelements entsteht ein großes Loch, durch das Wasser und Kalk in einem kräftigen Strahl herausfließen. Während dieses Vorgangs empfiehlt es sich, den Abfluss der Badewanne zu blockieren, damit sich der Kalk nicht darin festsetzt. In vernachlässigten, großen Boilern können sich sogar ganze Eimer Kalk ansammeln – es handelt sich also keineswegs um geringe Mengen. - Vorsichtig vorgehen und den Ablauf merken:
Bevor Sie das Heizelement entfernen, müssen Sie auch die Drähte von den elektrischen Kontakten am Heizelement abnehmen. Falls Sie sich nicht hundertprozentig sicher sind, welcher Draht wohin gehört, markieren Sie diese beispielsweise mit einem Stück Isolierband oder einem Marker. Ebenso müssen die Thermostatsonden gelöst werden. Dabei ist besondere Vorsicht geboten, denn es handelt sich hierbei nicht um gewöhnliche Kupferdrähte, sondern um dünne Kupferrohrchen, die leicht brechen können.
Entfernen Sie das Heizelement, indem Sie die Mutter lösen, die es über eine Platte im Halter fixiert. Schieben Sie das Heizelement in Richtung des Inneren des Boilers, und wenn es aus seinem Sitz fällt, ziehen Sie es vorsichtig heraus.

- Mit Restwasser und Kalk umgehen:
Wenn der Boiler über das Sicherheitsventil entleert wurde, rechnen Sie damit, dass noch etwas Wasser austritt, sobald das Heizelement seinen Sitz verlässt. Ist der Boiler voll, wird ein sehr starker Strahl aus schmutzigem Wasser, gemischt mit Kalk, austreten – seien Sie also vorbereitet. Achten Sie unbedingt darauf, diesen Schritt nicht durchzuführen, während der Boiler noch mit heißem Wasser gefüllt ist! - Kalk entfernen und reinigen:
Es kann sein, dass Sie von der Menge an Kalk am Boden des Boilers überrascht werden. Führen Sie Ihre Hand durch die Öffnung, an der das Heizelement befestigt war, und entfernen Sie den restlichen Kalk. Wenn möglich, spülen Sie den Innenraum des Kessels zusätzlich mit einem Schlauch aus. Reinigen Sie danach auch das Heizelement sorgfältig von Kalk – seien Sie dabei äußerst vorsichtig, da der Kalk fest am Heizelement haftet.
Schätzen Sie grob den Zustand des Heizelements ein. Wenn Sie sicher feststellen, dass es sehr alt ist, können Sie in einem Fachgeschäft ein neues, gleichartiges Modell erwerben. Ist das Heizelement noch in gutem Zustand, ersetzen Sie zumindest (was zwingend erforderlich ist) die ovale Dichtung, die den Anschluss zwischen Heizelement und Kessel abdichtet. Überprüfen Sie vor dem Wiedereinbau, ob die Auflageflächen der Gummidichtung auf beiden Seiten frei von Kalk und Schmutz sind. - Alles wieder in Ordnung bringen:
Bringen Sie alle Komponenten in umgekehrter Reihenfolge wieder an ihren ursprünglichen Platz. Öffnen Sie anschließend das Ventil, durch das der Wasserzufluss zum Boiler unterbrochen wurde. Sobald an dem geöffneten Warmwasserauslauf kein Luft mehr austritt und der Wasserstrahl sich stabilisiert, ist der Boiler voll und es befindet sich keine Luft mehr darin – schließen Sie dann den Warmwasserauslauf. Überprüfen Sie abschließend, ob es an der Verbindung zwischen Heizelement und Kessel keine Undichtigkeiten gibt. Diese Kontrolle sollten Sie auch wiederholen, wenn das Wasser im Boiler erhitzt ist, da dann der Druck steigt.

Fazit und Wartungsintervall
Das oben beschriebene Verfahren kann je nach Typ und Position des Boilers leicht variieren. Die eigentliche Frage, ob Sie selbst den Kalk aus dem Boiler entfernen sollten, lässt sich vielleicht am besten ersetzen durch: „Wie oft sollte man den Kalk entfernen?“ Das hängt von vielen Faktoren ab, aber in der Regel ist es ratsam, den Boiler einmal im Jahr oder alle zwei Jahre zu reinigen. Um die Kalkablagerung zusätzlich zu reduzieren, gehört ein weiterer Trick dazu: Senken Sie die Wassertemperatur im Boiler auf unter 60 °C, denn bei dieser Temperatur lagert sich deutlich weniger Kalk ab.