Wie viel Strom produzieren Solaranlagen im Sommer und wie viel im Winter?
Es wird oft angenommen, dass Solarpanels im Winter aufgrund niedriger Temperaturen weniger Strom produzieren. Die Wahrheit ist, dass im Winter zwar weniger Strom produziert wird, jedoch nicht wegen der niedrigen Temperaturen, sondern weil die Tage kürzer sind und es durchschnittlich weniger Sonnentage gibt.
Solaranlagen werden immer beliebter als Lösung zur Senkung der Stromkosten und als umweltfreundliche Option zur Stromerzeugung. Dennoch gibt es viele Missverständnisse über ihre Leistung im Winter, da viele glauben, dass kaltes Wetter die Stromproduktion erheblich reduziert. Tatsächlich ist jedoch nicht die Temperatur der entscheidende Faktor, sondern die Anzahl der Sonnenstunden und die Intensität der Sonneneinstrahlung.
Im Folgenden analysieren wir, wie viel Strom eine durchschnittliche Solaranlage für Haushalte in den Sommer- und Wintermonaten produziert, unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen Mitteleuropas.
Stromproduktion im Sommer
Im Sommer, wenn die Tage länger sind und die Intensität der Sonneneinstrahlung am größten ist, erreichen Solaranlagen ihren Produktionshöhepunkt. Ein Haushalt mit einer Anlage von 5 kW Leistung kann in Mitteleuropa durchschnittlich zwischen 700 und 850 kWh pro Monat erzeugen. Dies hängt von der Standortlage, dem Neigungswinkel der Module und der Anzahl bewölkter Tage ab.

Zum Beispiel haben südlichere Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg etwas mehr Sonnenstunden als nördlichere Gebiete wie Schleswig-Holstein, was zu einer etwas höheren Produktion führt. In München gibt es im Juli durchschnittlich etwa 11 Sonnenstunden pro Tag, während Freiburg bis zu 12 Sonnenstunden pro Tag erreichen kann.
Stromproduktion im Winter
Im Winter ist die Situation anders – die Tage sind kürzer, die Sonnenstrahlen treffen in einem flacheren Winkel auf die Erdoberfläche, und Bewölkung ist häufiger. Dennoch können kühlere Temperaturen die Effizienz von Solarmodulen positiv beeinflussen, da hohe Temperaturen im Sommer deren Leistung verringern. Eine durchschnittliche 5-kW-Anlage produziert in den Wintermonaten zwischen 150 und 300 kWh pro Monat, was jedoch deutlich weniger ist als im Sommer.
Beispielsweise hat Hamburg im Dezember durchschnittlich nur 2 bis 3 Sonnenstunden pro Tag. An klaren und kalten Tagen können Solarpanels dennoch solide Ergebnisse erzielen. Schnee kann dabei sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Während umliegender Schnee das Licht reflektiert und die Produktion leicht erhöhen kann, blockiert Schnee auf den Modulen die Sonneneinstrahlung.
Wichtige Faktoren, die die Produktion beeinflussen
- Anzahl der Sonnentage: Der Hauptfaktor für die Stromproduktion ist die Menge an direkter Sonneneinstrahlung und nicht die Temperatur. Obwohl es im Winter weniger Sonnenstunden gibt, können klare Tage eine effiziente Systemleistung ermöglichen.
- Neigungswinkel und Ausrichtung der Module: Der ideale Neigungswinkel für Mitteleuropa liegt zwischen 30° und 40°, mit einer Ausrichtung nach Süden. Im Winter kann ein steilerer Neigungswinkel helfen, die flacheren Sonnenstrahlen besser einzufangen. Es ist daher ratsam, Module mit der Option zur Neigungsverstellung zu installieren, um im Winter mehr Sonnenenergie zu sammeln.
- Wartung des Systems: Das Reinigen der Module von Schnee, Schmutz und Laub trägt wesentlich zur Effizienz während des gesamten Jahres bei.
Fazit
Obwohl Solaranlagen im Winter weniger Strom produzieren als im Sommer, stellen niedrige Temperaturen kein Hindernis dar. Entscheidend sind vielmehr Bewölkung und die kürzere Tageslänge. Die Stromproduktion hängt in erster Linie von der Anzahl der Sonnentage und der Strahlungsintensität ab.
Gut geplante Solaranlagen können den Grundbedarf eines Haushalts das ganze Jahr über decken. Im Sommer wird überschüssige Energie erzeugt, die entweder gespeichert oder ins Stromnetz eingespeist werden kann.